Aufruf zur Mitarbeit: Eine Community-Edition für das Lautdenkmal

Liebe Freund.innen und Kolleg.innen,

Wie viele von Euch & Ihnen wissen, beschäftige ich mich seit Längerem mit der Aufarbeitung des „Lautdenkmals reichsdeutscher Mundarten (zur Zeit Adolf Hitlers)“, einer Sammlung von knapp 400 Sprachaufnahmen zu den Dialekten des Deutschen. Diese mit großem Aufwand durchgeführte und in Teilen als Geburtstagsgeschenk für Hitler übergebene Sammlung ist nach ihrem Entstehen nie vollständig oder gar wissenschaftlich ediert worden. Dieses Ziel habe meinem Projekt zur „Rekonstruktion, Edition & Analyse“ des Lautdenkmals eingeschrieben, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sprachatlas in Marburg. Weitere Informationen zu Korpus und Projekt finden sich auf der Projektseite.

Leider konnte ich das Projekt in den letzten Jahren aus beruflichen und anderen Gründen nicht wie gewünscht vorantreiben, weshalb ich mich heute mit einem Vorschlag an Euch & Sie wende: Ein wesentlicher Teil des Projektes sieht eine wissenschaftliche Edition des Lautdenkmals vor, wozu neben den Aufnahmen selbst vor allem Übersetzungen und phonetische Transkriptionen gehören sollen. Da ich diese allein kaum in der gewünschten Geschwindigkeit erstellen kann, möchte ich Euch & Sie hiermit einladen, diese mit mir gemeinsam zu erstellen und das Lautdenkmal als Community-Projekt umzusetzen. Bereits an der Bearbeitung der Aufnahmeserie in den 1930er Jahren waren größere Teile des Faches beteiligt, weshalb also nicht auch an seiner kritischen Aufarbeitung?

Der Plan sieht vor, zu jeder Aufnahme (hier eine Übersichtskarte) eine vollständige Übersetzung und phonetische Transkription (nach IPA) zu erstellen, die gemeinsam mit der Aufnahme und etwaigen verfügbaren Metadaten als eigenständiges Korpus über die Marburger REDE-Plattform veröffentlicht werden. Bis Ende 2018 soll das Lautdenkmal auf diese Weise der Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Details zur Umsetzung, zu Transkriptionsrichtlinien sowie zur Kenntlichmachung Eurer & Ihrer Beiträge zur Edition folgen, sobald die Vorbereitungen für das Projekt abgeschlossen sind. Diejenigen von Euch & Ihnen, die in phonetischer Transkription erfahren und an einer Mitwirkung an der Edition interessiert sind, bitte ich, mir bis zum 23. Dezember unter edition[ät]lautdenkmal.de zu schreiben, idealerweise gleich mit einem Hinweis auf Regionen/Dialekte, für die Ihr euch interessiert bzw. Sie sich kompetent fühlen.

Für Rückfragen stehe ich in der Zwischenzeit natürlich gern zur Verfügung.

Allerseits herzliche grüße von

Christoph Purschke

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