In dem vorliegenden Band sind die Beiträge des XI. Internationalen Symposions Sondersprachenforschung „Namen im Geheimen“ zusammengebracht. Das Phänomen von Eigennamen in geheimsprachlichen Kontexten und tarnsprachlicher Funktion war aus verschiedenen Einzelstudien schon bekannt. Die Fokussierung auf den onomastischen Aspekt ist indessen neu und hat zu bemerkenswerten Ergebnissen und neuen Erkenntnissen geführt. Nach den jeweiligen historischen Zusammenhängen und geographischen Bezügen, die die Einzelstudien ausweisen, scheint es Namen im Geheimen überall auf der Welt zu geben und gegeben zu haben. Insofern haben wir es wohl mit einer Universalie zu tun. Indessen bieten die Akteure der Funktionalisierung von Namen in geheimsprachlichen Kontexten ein breites Spektrum sozialer Teilhabe: daran beteiligt waren unter anderen Zuhälter und Ganoven, Barkeeper und Bukaniere, Piloten und politisch Verfolgte.
Klaus Siewert